Die Genossenschaft KISS Stäfa setzt sich für eine lernende Caring Community ein

In Stäfa entstand mit Unterstützung der Genossenschaft KISS Stäfa eine aktive Caring Community. KISS Stäfa bildet Tandems zwischen Gebenden und Nehmenden und verbucht die geleisteten Zeitguthaben. Die in der Caring Community Engagierten und Interessierte treffen sich regelmässig, tauschen Erfahrungen und Wissen aus und unterstützen sich gegenseitig bei Herausforderungen.

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Im 2019 bildete sich aus der Lokalen Agenda21 Stäfa eine kleine Gruppe, die es sich zum Ziel setzte, in Stäfa Nachbarschaftshilfe auf Basis von Zeitgutschriften aufzubauen. Nach langen und intensiven Vorbereitungsarbeiten wurde am 17. Juni 2020 die Genossenschaft KISS Stäfa gegründet und ins Handelsregister eingetragen. Die Genossenschaft ist dem Standard der Fondation KISS verpflichtet.
Gerade noch vor dem 2. coronabedingten Lockdown am 29. September 2020 fand der Informationsanlass mit der offiziellen Eröffnungsfeier statt.
Ziel ist es, dass Menschen aller Generationen, die Unterstützung benötigen, diese durch die Mitglieder der Genossenschaft erhalten und ältere Mitglieder möglichst selbstständig und lange zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld leben können. KISS arbeitet schweizweit an der 4. geldfreien Vorsorgesäule.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

KISS Stäfa Zeitvorsorge ist ein Geben und Nehmen unter Generationen (bei Unfall, Alter und Krankheit). Sowohl Gebende als auch Nehmende melden sich bei der Genossenschaft KISS Stäfa und werden Mitglied. Geleistete Unterstützung wird auf dem persönlichen Zeitkonto angespart. Bei Eigenbedarf kann das Zeitguthaben wieder in Anspruch genommen werden. Zeitvorsorge ist eine Investition für die Zukunft und Entlastung im Bedarfsfall: Die Genossenschaft KISS Stäfa verbucht die Zeitguthaben, organisiert und koordiniert Gebende und Nehmende.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Bei coronabedingter nicht ganz einfacher Ausgangslage ist das Projekt gut angelaufen. In persönlichen Einführungsgesprächen durften wir interessante Menschen kennenlernen.
Die Genossenschaft zählt 60 Mitglieder. Erste "Tandems" und punktuelle Einsätze (z.B. Mahlzeitendienst der Spitex Stäfa) konnten durch die Koordinatorin vermittelt werden.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Einsame, hilfsbedürftige Menschen haben neue Kontaktpersonen gefunden. Institutionen wie Spitex haben einen Ansprechpartner bei Unterstützungsbedarf im Freiwilligenbereich.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Vor allem ältere, alleinstehende Menschen und Institutionen wie Spitex und Alterszentren.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Kontinuierlich Dranbleiben, sich nicht überfordern und die Freude an kleinen Erfolgen wertschätzen.

Was sind die nächsten Schritte?

Kurzfristig: Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Ansprache von Institutionen, medizinisch-therapeutische Grundversorger, um mehr Genossenschafts- und Kollektivmitglieder zu gewinnen. Organisation von Treffen zum Austausch der Genossenschafter*innen.
Längerfristig: Weiterbildung für die Gebenden Genossenschafter*innen

Kontaktperson

Ronald Kling

Region

Zürich und Zentralschweiz

Themen

Betreuung und Pflege, Unterstützung im Alltag, Zusammenleben, Nachbarschaft, Physische und psychische Gesundheit

Organisation / Trägerschaft

Genossenschaft KISS Stäfa


kiss-staefa.ch

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