Ibasho – gemeinschaftlich entwickeltes Unterstützungssystem
Ibasho animiert ältere Menschen, die Führungsrolle bei der Schaffung eines Unterstützungssystems für die Gemeinschaft zu übernehmen. Dabei entsteht eine Caring Community mit einem dezidiert partizipativen Ansatz. Die Entwicklung des ersten Ibasho in der Schweiz ist in St.Gallen im Rahmen des Forschungsprojekts «Ibasho» des Instituts für Altersforschung der OST in Zusammenarbeit mit der Ev.-ref. Kirche des Kt. SG und Freiwilligen geplant. Das Ibasho St.Gallen wird in partizipativen Workshops mit freiwilligen Teilnehmenden 65+ entwickelt.
Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?
Bei Ibasho (jap. für «ein Ort, an dem man sich selbst sein kann») handelt es sich um eine Caring Community Bewegung, bei welcher Communities nach den acht Säulen von Ibasho mit älteren Menschen entwickelt und anschliessend von diesen geführt werden. Ibashos gibt es bereits in Japan (Ofunato), den Philippinen (Ormoc) und Nepal (Kathmandu).
Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?
Stand Februar 2025 befindet sich das Projekt noch in der Aufbauphase. Im Rahmen einer Feldforschung haben wir verschiedene Ibasho besucht und durch den intensiven Austausch wertvolle Erkenntnisse gewonnen. In naher Zukunft möchten wir interessierte Personen einladen, um gemeinsam eine Caring Community nach dem Vorbild der Ibasho zu konzipieren und aufzubauen.
Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?
Um die Caring Community weiterzuentwickeln, haben wir wertvolle Einblicke aus ehemaligen und aktiven Caring Communities in Japan, Nepal, den Philippinen und Singapur gewonnen. Der Austausch und das Lernen aus unterschiedlichen Perspektiven gegenseitiger Fürsorge waren äusserst bereichernd und haben uns zu neuen Denkansätzen inspiriert.
Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?
In anderen Regionen hat die Caring Community dazu beigetragen, dass ältere Menschen aktiv in die Gemeinschaft eingebunden werden und eine bedeutende Rolle übernehmen. Besonders in Japan konnten wir beeindruckende Einblicke in Modelle gewinnen, bei denen ältere Menschen nicht nur Unterstützung erhalten, sondern selbst aktiv am Management und der Gestaltung der Gemeinschaft mitwirken. Diese Ansätzen werden wir in einem nächsten Schritt in unsere Workshops übertragen.
Was sind die nächsten Schritte?
Im nächsten Schritt werden wir die Erkenntnisse aus den Workshops und Besuchen in Asien analysieren und an den Schweizer Kontext anpassen. Anschließend planen wir partizipative Workshops mit unseren Projektpartnern sowie interessierten Gemeindemitgliedern. Das Ziel ist es, eine Caring Community nach dem Vorbild der Ibasho in der Region St. Gallen zu initiieren.
Kontaktperson
Samira Hüsler
Region
Ostschweiz
Themen
Unterstützung im Alltag, Zusammenleben, Nachbarschaft, Betreuung und Pflege, Physische und psychische Gesundheit
Organisation / Trägerschaft
Ibasho Schweiz
www.ost.ch