Jardiner ensemble dans les «Jardinières participatives d’Attalens».

Der Verein UNIS-SON lädt alle Menschen in der Gemeinde Attalens ein, gemeinsam zu gärtnern und dabei neue Beziehungen zu knüpfen. Jüngere und ältere Personen bringen sich je nach ihren Möglichkeiten ein: Die Jugendlichen bauen die Pflanzkisten, die von den älteren Menschen mit Setzlingen und Samen gefüllt werden. So entstehen Freundschaften über Generationen hinweg.

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Unser Verein wurde offiziell im Jahr 2021 gegründet, inoffiziell gibt es sie aber bereits seit letztem Jahr, als wir die ersten Schritte eingeleitet haben. Im Kopf der Projektgründerin Patricia Mullener existiert sie natürlich schon seit mehreren Jahren.Wir kommen beide aus dem Sozialbereich, und es war uns ein Anliegen, eine Vereinigung zu gründen, mit der wir unsere Vision und unser Ideal der Sozialarbeit umsetzen können. «UNIS-SON» ist aus der Beobachtung unseres Umfelds, der Gesellschaft und der Veränderungen im Leben aller durch die Gesundheitseinschränkungen heraus entstanden. Wir stellten fest, dass viele Menschen, in erster Linie ältere Menschen, ausgeschlossen werden aufgrund ihrer prekären Situation, ihres Gesundheitszustands oder weil sie in ländlichen Gebieten leben. Sie finden sich alleine wieder, mit begrenzten Mitteln, kaum Zugang zu Hilfsangeboten und wenig sozialen Interaktionen. Auch wenn hauptsächlich ältere Menschen davon betroffen sind, verfolgt unsere Vereinigung einen inklusiven Ansatz und steht allen offen. Menschen in einer solchen Situation können in die Isolation und Einsamkeit abrutschen. Wir wollen deshalb versuchen, diesem Mangel an Sozialbeziehungen entgegenzuwirken.

Solidaritätsaktionen/Aktionen der gegenseitigen Hilfe:

Mit unserer Gemeinschaft wollen wir die Ziele der Vereinigung konkretisieren, sprich einsamen Menschen mit unseren Aktivitäten zu sozialen Kontakten verhelfen. Wir wollen eine solidarische und hilfsbereite Gemeinschaft von Personen schaffen, die für ein gemeinsames Projekt zusammenkommen und zusammenwachsen.



Beteiligung:

Wir möchten alle Teilnehmenden entsprechend ihrer Möglichkeiten in die Ausarbeitung dieses Projekts einbinden und sie anspornen. Wir werden sie in wichtige Entscheidungen einbeziehen und ihre Rollen in der Projektorganisation festlegen. Wir wollen ausserdem eine entspannte und respektvolle Atmosphäre schaffen, die den Austausch fördert. Darüber hinaus wollen wir die soziale und kulturelle Vielfalt sowie die Generationenvielfalt fördern und so möglichst viele Menschen ermutigen, sich am Projekt zu beteiligen.



Gleichstellung:

Wir möchten, dass alle gleichgestellt sind und ihren Platz in der Gemeinschaft haben. Alle sollen sich wertgeschätzt fühlen, und ihre Fähigkeiten sollen aufgewertet werden. Wir wollen uns dabei nicht als «Chefinnen» positionieren, sondern vielmehr als Facilitators.



Facilitators:

Wir sehen unsere Aufgabe als Facilitators darin, das Knüpfen von Beziehungen sowie Austausch und Organisation zu ermöglichen. Wir würden also die Umsetzung des Projekts erleichtern, unser Ideal der Begleitung vermitteln und die Kommunikation innerhalb der Gruppe anregen. Auf diese Weise verleihen wir dem Projekt den nötigen Schwung, um es dann weiterzugeben, damit sich die Teilnehmenden eigenverantwortlich des Projekts annehmen können.



Verantwortung für das Projekt:

Wir als Facilitators wollen die Teilnehmenden dazu anregen, Eigenverantwortung für unser Projekt zu übernehmen. Bei der Einrichtung haben wir einen gemeinsamen Raum erwähnt, der sich für die Aneignung eines Ortes eignet. Und für die Förderung der Beteiligung aller. Darüber hinaus werden wir Treffen, Mahlzeiten und Workshops organisieren. Ausserdem möchten wir lokale Geschäftsleute einbeziehen, um sie zu einem integralen Bestandteil der Gemeinschaft zu machen.



Gegenseitigkeit:

Das Prinzip der Gegenseitigkeit ist unserer Meinung nach ein Schlüsselelement beim Aufbau unserer Gemeinschaft. Denn eine Gemeinschaft muss sowohl den Schafferinnen als auch den Teilnehmenden etwas bringen. Beide Seiten müssen Nutzen und Vorteile daraus ziehen.Uns ermöglicht dieses Projekt, das Aktionsfeld unserer Vereinigung auszuweiten, an Bekanntheit zu gewinnen und unser Netzwerk auszubauen.Den Begünstigten stellt das Projekt einen Raum für gemeinsame Treffen zur Verfügung, an denen sie Kontakte knüpfen und die Einsamkeit durchbrechen können, indem sie Menschen aus ihrer Gemeinde kennenlernen. Und das rund um eine Aktivität, die Grundbedürfnisse, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und das Bedürfnis nach Wertschätzung umfasst. Das Projekt zielt zudem darauf ab, die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden zu erhalten.



Nachhaltigkeit:

Wir möchten, dass dieses Projekt über einen möglichst langen Zeitraum fortgeführt wird. Wir setzen alles daran, dass das Projekt lange in den Händen der Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde bleibt und fortbesteht. Wir wollen Begeisterung für die Blumenkästen schaffen und erreichen, dass die Menschen sich nachhaltig um sie kümmern und Abendessen organisieren.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Im Rahmen der Ausarbeitung unseres Projekts ist die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern vorgesehen. Zunächst mit den wichtigsten Akteuren der Gemeinde, die die Entwicklung des Projekts unterstützen werden. Wir sind bestrebt, auf transparente und professionelle Weise mit der Gemeinde zusammenzuarbeiten, in der unser Projekt durchgeführt wird. Ausserdem wollen wir mit der Jugend zusammenarbeiten, um generationenübergreifende und multikulturelle Aktivitäten anzubieten. Wir werden sie im Rahmen von Treffen oder Workshops kontaktieren, um Kontakte zwischen den Generationen herzustellen und den Kompetenzaustausch zwischen allen Beteiligten zu fördern. Und selbstverständlich die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde, die am Projekt teilnehmen werden. Wir werden dafür sorgen, eine gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Projektbeteiligten zu gewährleisten. An den Treffen möchten wir einen ruhigen Rahmen schaffen, in dem die Regeln mit der Gruppe besprochen werden. Wir werden eine Charta entwerfen, damit die Regeln eingehalten und Konflikte vermieden werden. Ausserdem werden wir den regelmässigen Kontakt mit den Mitgliedern unserer Gemeinschaft pflegen. Jede Saison organisieren wir Treffen, um das Funktionieren des Projekts zu evaluieren und Verbesserungen und Lösungen umzusetzen.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Das Schönste an diesem Abenteuer ist, ein Projekt auf die Beine gestellt zu haben, das einem Bedürfnis der Gemeinde entspricht, und zu sehen, wie sehr sich die interessierten Personen dafür begeistern.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Das ist zu diesem Zeitpunkt schwierig zu sagen, aber wir glauben, dass dank unseres Projekts eine generationenübergreifende Brücke zwischen den Jugendlichen von Attalens, die die Blumenkästen gebaut haben, und den Seniorinnen und Senioren der Gemeinde gebaut wurde. Ausserdem trug das Projekt einem Bedürfnis der Gemeinde Rechnung, die «Kriminalität» bei den Jugendlichen zu kanalisieren und eine partizipative Aktivität anzubieten. Die Einwohnerinnen und Einwohner konnten sich an den Workshops für eine sinnstiftende Aktivität treffen und Freundschaften schliessen.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Die Einwohnerinnen und Einwohner, die Jugendlichen und die Gemeinde waren die Hauptbegünstigten der Gemeinschaft.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Wir haben mehrere Ratschläge. Wir empfehlen, einen Ort oder eine Gemeinde in Ihrer Nähe zu finden, damit Sie leicht dorthin gelangen und die Teilnehmenden treffen können. Ausserdem ist es wichtig, auf eine klare Kommunikation zu achten. Die Begrifflichkeiten müssen verständlich sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Und standhaft und fair zu sein, damit alle gleichgestellt sind. Zudem sollte man nicht zögern, an alle Türen zu klopfen und vom Projekt zu sprechen, um Material und Unterstützung zu erhalten.

Was sind die nächsten Schritte?

Das Projekt läuft derzeit noch. Wir hoffen, genügend Gemüse zu haben, um ein Abendessen organisieren zu können. Was die Zukunft des Projekts betrifft, so hoffen wir, dass sich die Gemeinschaft auch ohne uns weiterentwickeln wird, sodass wir uns anderen Projekten widmen können.

Kontaktperson

Alie Begue

Region

Romandie

Themen

Umwelt, Ökologie, Zusammenleben, Nachbarschaft, Vernetzung / Kommunikation, Physische und psychische Gesundheit

Organisation / Trägerschaft

Association UNIS-SON


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