Zusammen im «co-labor» in Frauenfeld werken

Die offene Gemeinschaftswerkstatt «co-labor» im Eisenwerk Frauenfeld bietet Platz, Materialien und Maschinen, um handwerklich-künstlerisch-visionär tätig zu sein. Alle, die regelmässig ins co-labor kommen, sind Teil einer selbstorganisierten, sorgenden Gemeinschaft. Hier werden auch persönliche Anliegen angesprochen, und es können neue Freundschaften entstehen.



Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Viele Menschen im städtischen Raum haben erschwerten oder keinen Zugang zu Infrastruktur für handwerklich-künstlerische Selbermachprojekte und Reparaturen von Gebrauchsgegenständen. „Do it yourself“ gibt Menschen zurück, was in den letzten Jahrzehnten immer weniger gefragt war: Das Bedürfnis und die Fähigkeit, mit den eigenen Händen «Handfestes» zu erschaffen. Das Tun und damit die Erfahrung von Selbstwirksamkeit gibt den Menschen Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit und somit auch mentale Werkzeuge, um Teil einer resilienten Gesellschaft zu werden.
Eine Werkstatt-Gemeinschaft, wie sie das co-labor sein möchte, nimmt diese Anliegen auf. Sie verfolgt zum einen ökologische Ziele: Ressourcen werden eingespart, indem mehr repariert statt neu gekauft und Material recycelt wird. Maschinen und Gerätschaften können geteilt und auch Räume, bzw. Platz zum Werken gemeinsam genutzt und unterhalten werden. Zum anderen zeigt sich auch ein hoher sozialer Effekt: Eine Gemeinschaftswerkstatt fördert das soziale Zusammenleben, bietet auch zugezogenen Menschen eine Gemeinschaft und eine Freizeitbeschäftigung, bei der sie sich selbstwirksam, zugehörig und kreativ-erschaffend erleben dürfen.
Ergänzend zu bestehenden Freizeitmöglichkeiten schafft das co-labor ein Angebot, bei dem Menschen nicht nur «konsumieren», sondern in den Aufbau und die Gestaltung mit einbezogen werden, Verantwortung übernehmen und die individuellen persönlichen Ressourcen gefragt sind. Solche Vorhaben versprechen einen hohen Integrationseffekt und führen zu einer inklusiven und sozialen Stadt.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Menschen kommen im co-labor miteinander in den Austausch. Seien es fachliche oder persönliche Anliegen, alle Nutzer:innen sind Teil einer sorgenden Gemeinschaft, in der es Platz für diverse Anliegen hat. Naheliegend sind technische Fragen rund um Werkstücke, Material oder Infrastruktur. Dazu kommen alle Fragen der Selbstorganisation. Da wo Menschen miteinander arbeiten und voneinander lernen, können Freundschaften entstehen, die auch persönliche und soziale Anliegen aufgreifen.

Kontaktperson

Katrin Widmer

Region

Ostschweiz

Themen

Kultur des Teilens, Physische und psychische Gesundheit, Umwelt, Ökologie, Voneinander lernen, Zusammenleben, Nachbarschaft

Organisation / Trägerschaft

Kultur im Eisenwerk


www.eisenwerk.ch

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