Nachbarschaft
Nachbarschaft und Betreuung im Alter sind eng miteinander verbunden. Eine starke Nachbarschaftsgemeinschaft kann eine wichtige Rolle bei der Unterstützung älterer Menschen spielen.In einer engen Nachbarschaft können sich Menschen gegenseitig helfen, insbesondere wenn es um die Betreuung älterer Nachbarn geht. Nachbarn können beispielsweise bei alltäglichen Aufgaben wie Einkäufen, Hausarbeiten oder dem Giessen von Pflanzen helfen. Sie können auch ein Auge aufeinander haben und bei Bedarf Unterstützung anbieten.
Darüber hinaus kann eine gute Nachbarschaft älteren Menschen ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlbefindens vermitteln. Sie wissen, dass sie in ihrer Umgebung von vertrauten Gesichtern umgeben sind, die bereit sind, ihnen beizustehen. Dies kann dazu beitragen, soziale Isolation und Einsamkeit im Alter zu reduzieren.
Im Gegensatz zu einer Caring Community fokussiert die Nachbarschaftshilfe auf das Individuum, das Unterstützung braucht. Während eine Caring Community die Wirkung mehr auf die Gemeinschaft legt.
Heger-Laube Isabel, Rebecca Durollet, Yann Bochsler, Sandra Janett und Carlo Knöpfel (2023). Älter werden ohne betreuende Familienangehörige: eine qualitative Studie. Zur Website und Download
Anderson, S; Brownlie, J (2019): Public policy and the infrastructure of kindness in Scotland. Download Die Studie zeigt, dass Caring Communities auf einer „Infrastruktur der Freundlichkeit“ aufbauen: kleinen, freiwilligen Alltagsgesten der Unterstützung zwischen Menschen, die sich nicht aus Pflicht, sondern aus der Wahrnehmung eines Bedürfnisses heraus ergeben. Diese unscheinbaren Begegnungen – ein Gespräch, eine kleine Hilfe, ein offener Blick – sind sozial enorm bedeutsam und stärken Zusammenhalt, Vertrauen und Teilhabe. Für Caring Communities ergibt sich daraus: 1. Räume für Begegnung schaffen Kindness entsteht nicht durch Appelle, sondern dort, wo Menschen sich zufällig oder beiläufig treffen können. Gute öffentliche Räume, niederschwellige Treffpunkte und gemeinsame Aktivitäten erhöhen die Chance, dass Beziehungen wachsen. 2. Strukturen so gestalten, dass Beziehung möglich ist Organisationen und Dienste in Caring Communities sollen Mitarbeitenden und Freiwilligen Spielraum für zwischenmenschliche Gesten geben – weniger starre Regeln, mehr Vertrauen, mehr relationales Handeln. 3. Geschichten der Verbundenheit aktiv erzählen Narrative sind wichtig: Gemeinschaften entwickeln Mut und Orientierung, wenn sie Geschichten von gelebter Fürsorge hören und teilen. Diese Erzählungen schaffen Identifikation, Normalität und ein gemeinsames Verständnis davon, „wer wir sein wollen“. 4. Kindness ist eine Ergänzung und kein Ersatz für Gerechtigkeit Caring Communities sind nicht die „Lösung für alles“. Kindness funktioniert nur, wenn strukturelle Faktoren wie Armut, Einsamkeit oder fehlende Zugänge gleichzeitig angegangen werden. Kernbotschaft: Caring Communities leben von alltäglicher Freundlichkeit – und politische wie organisatorische Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass solche Gesten selbstverständlich möglich werden.
Seifert, Alexander (2018): Nachbarschaftlichkeit im Alter. Deskriptiver Bericht zur Studie. Download