L’«Amicale des habitants de Prévondavaux» est ouvert à tous et toutes

Eine Projektgruppe möchte die Gemeinde Prévondavaux «freundlicher» gestalten und einen kulturellen und sozialen Treffpunkt für alle Einwohnerinnen und Einwohner einrichten. Dieser soll zentral gelegen und für alle Menschen leicht zugänglich sein. 

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Ziel der Caring Community ist die Schaffung eines generationsübergreifenden sozialen Zusammenhalts für die Bürger*innen und mit ihnen. Die Gemeinde Prévondavaux mit ihren knapp hundert Einwohner*innen verfügt weder über einen Gemeindesaal noch über einen Treffpunkt oder Spielplatz für Kinder. Etwa 50 000 Franken wären nötig, um den alten Gemeindesaal, der seit 1974 nach einem grossen Wasserschaden leersteht, durch die Einwohnerschaft wieder instand zu setzen und zu nutzen. Die Toiletten sind inzwischen unbenutzbar und die Elektrik muss vollständig erneuert werden. Es soll ein kultureller Treffpunkt entstehen, der den Einwohner*innen der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird und ihnen vorbehalten ist.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Der Einwohnerverein von Prévondavaux versteht sich als frei und ungezwungen. Beteiligen kann sich, wer will und wann er oder sie will. Jede und jeder kann sich melden, um mitzumachen und ein Herzensanliegen zu verwirklichen. Wir verlangen lediglich, dass es dann auch zu Ende geführt wird. Jeder beteiligt sich im Rahmen der eigenen technischen oder körperlichen Möglichkeiten. Unser Slogan lautet: «Fragt euch nicht, was eure Gemeinde für euch tun kann, sondern was ihr für eure Gemeinde tun könnt.» Wir hören uns die Wünsche und Bedürfnisse jeder und jedes Einzelnen an und erfüllen sie, wo immer es möglich ist.

An den Arbeiten zur Schaffung eines Treffpunkts können sich alle im Rahmen ihrer Kenntnisse beteiligen. Ein Einwohner hat sich schon bereiterklärt, 60 Quadratmeter Eichenparkett und Vorhänge für die Instandsetzung des Theaters zu besorgen. Er hat auch einen Pelletofen vorgesehen. Der Ort hat den Vorteil, dass er für Menschen mit eingeschränkter Mobilität leicht zugänglich ist. Das Projekt könnte jedoch nicht ohne die Hilfe der Gemeinde und ihrer Behörden existieren, die das Gemeindebüro und Holz zur Verfügung stellen sowie die Genehmigungen erteilen und Anträge bewilligen. Eine freundliche Lokalzeitung wird drei- bis viermal im Jahr an die Einwohner*innen verteilt.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Die Dynamik und Kreativität, die dadurch entsteht. Uns eröffnet sich eine ganze Ideenwelt, und die Einwohnerinnen und Einwohner bringen ihre Wünsche und Fantasien vor, als wären sie wieder Kinder. Es ist eine Gruppendynamik, die den Geist in Bewegung bringt und Wünsche weckt.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Sie wirkt sich auf allen gesellschaftlichen Ebenen positiv aus. Reich oder arm, mit Familie oder einsam, jung oder alt, alle vereint ohne Etikette, man trifft sich zu einem Kaffee oder einem Gesellschaftsspiel und demnächst auf dem Bouleplatz, alle gleichberechtigt. Soziale Grenzen verschwinden, und das tut unheimlich gut!

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Jeder Mensch, der seine Einsamkeit oder Alltagsroutine durchbrechen möchte, Menschen jedes Alters ohne jegliche Diskriminierung – man verbringt einfach ein bisschen schöne Zeit miteinander.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Toleranz – das ist das Zauberwort. Alle Menschen willkommen zu heissen, erfordert Können und Umgang. Eine unfehlbare Methode: Den anderen nicht wie einen Erwachsenen, sondern wie sein eigenes Kind betrachten … Ob er nun anders ist, mürrisch, traurig oder originell, ob er schmollt oder nicht mitmachen will – die meisten von Ihnen würden ihn so akzeptieren, wie er ist. Wenn man so handelt, entdeckt man den Reichtum der Menschheit.

Was sind die nächsten Schritte?

Langfristig durchhalten. Die Menschen sind scheu, man muss sie zähmen. Am Anfang waren wir fünf, dann wurden wir zehn, heute sind 30 Leute bei unseren Aktionen dabei … Die Bewegung wird immer grösser; wenn man nicht lockerlässt, entsteht Gewohnheit.
Wir planen einen Bouleplatz, Spielgeräte für draussen für den Frühling, einen neuen Wanderweg, Kürbissuppe mit Würstchen – 35 Reservierungen!
Kostenlose Angebote erleichtern die soziale Annäherung und verwischen Unterschiede.

Kontaktperson

Manuela DE GIUSEPPE

Region

Romandie

Themen

Zusammenleben, Nachbarschaft, Physische und psychische Gesundheit, Unterstützung im Alltag, Voneinander lernen

Organisation / Trägerschaft

L'Amicale des habitants de Prévondavaux


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