Zeitgut RegioSursee wirkt gegen die Vereinsamung

Zeitgut RegioSursee vernetzt jüngere und ältere Menschen. Die Genossenschaft bildet Tandems von Gebenden und Nehmenden. Mineralwasser einkaufen, zuhören, jemanden beim Spazieren begleiten, die Blumen giessen oder die Wäsche aufhängen sind Leistungen, die mit Zeitgutschriften abgegolten werden. Mit der Zeit entsteht so eine Caring Community, bei der Gebende und Nehmende profitieren.

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

In der Stadt Luzern besteht seit 10 Jahren eine Zeitgut Genossenschaft, welche bereits Kontakt mit verschiedenen Gemeinden und Gruppierungen in der Region Sursee aufnahm, jedoch ohne einen konkreten Erfolg. Deshalb gründeten wir im Juni 2021 die Genossenschaft Zeitgut RegioSursee, welche das Gebiet ausserhalb der Stadt und Agglomeration Luzern abdeckt. Inzwischen war das Interesse seitens Gemeinden und Organisationen ausgeprägt und wir durften viele Kontaktgespräche führen. Unser Ziel ist es, unter der Berücksichtigung regionaler Begebenheiten, die Nachbarschaftshilfe zu fördern, bestehende Projekte und Planungen zu koordinieren und speziell mit dem Thema "aufsuchende Freiwilligenarbeit" der Vereinsamung entgegenzuwirken.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Einerseits mit der Bildung von Tandems zu verschiedenen Aktivitäten unter den Einzelmitgliedern. Andererseits mit dem Einbezug der Kollektiv- und Assoziationsmitglieder und der Bildung gemeinsamer Projekte. Derzeit sind wir in Verhandlungen mit der Spitex Region Sursee, zur Identifikation vereinsamter Menschen. Dann konnten wir mit der Lesegesellschaft Sursee den Mentorinnen der Lesetandems (leseschwache Schülerinnen und Schüler) den Bonus einer Zeitgutschrift zuhalten, sowie den Ausbau des Projektes unter Einbezug von Erwachsenen mit Leseschwächen.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Die grösstenteils vorhandene Offenheit der angesprochenen Gemeinden und Organisationen, das stete Wachstum der Einzel- und Kollektivmitglieder, sowie das spürbare Engagement der Freiwilligen. Darüber hinaus konnten wir mit der Betonung auf generationenübergreifendem Wirken den Kreis merklich vergrössern.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Dazu ist es noch zu früh, um daraus Schlüsse in dieser Richtung zu ziehen. Aber es wird vermehrt darüber gesprochen, wie wichtig freiwilliges Engagement für die Gesellschaft ist.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Alle, die bereits Freiwilligenarbeit anbieten und Betroffene, die von der Freiwilligenarbeit profitieren.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Uns half die Vernetzung der Gründungsmitglieder in den verschiedensten Gremien gesellschaftlicher und politischer Form. Dies öffnete rasch den Zugang zu den entsprechenden Organisationen und Gemeinden.

Was sind die nächsten Schritte?

Weiterverfolgung der geplanten und laufenden Projekte, Ausbau der Anzahl Einzel- und Kollektivmitglieder. Derzeit bewegen wir uns in der Region Sursee rund um den Sempachersee. Die Ausdehnung auf die umliegende Landschaft ist ein zeitintensive und herausforderndes Ziel, welches wir nach den erfolgreich verlaufenden Projekten als nächstes angehen.

Kontaktperson

Joachim Cerny

Region

Zürich und Zentralschweiz

Themen

Betreuung und Pflege, Physische und psychische Gesundheit, Unterstützung im Alltag, Zusammenleben, Nachbarschaft

Organisation / Trägerschaft

Genossenschaft Zeitgut RegioSursee


www.zeitgut-regiosursee.ch

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