"Frauen-K" – ein Ort der Vielfalt und Soziokultur

Das Frauen-K ist ein Treffpunkt und Angebot für Frauen aus Appenzell Ausserrhoden. Zentrales Anliegen ist die Begegnung, Mitwirkung und gegenseitige Unterstützung von Frauen aller Generationen und verschiedener Hintergründe – ein Ort der Vielfalt und solidarischen Soziokultur soll geschaffen werden: Eine Caring Community. Das Frauen-K möchte nun einen Schritt weitergehen und die Kraft der Vielfalt in ihrer Gesamtheit partizipativ und partnerschaftlich weitergestalten. Mit diesen Ansätzen wird die Solidarität in unserer ländlichen Dorfgemeinschaft gestärkt, der aktive und öffentliche Austausch darüber angeregt und letztendlich ein Umfeld geschaffen, welches freiwilliges Engagement für den sozialen Zusammenhalt fördert.



Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Das Frauen-K widmet sich der Stärkung und Vernetzung von Frauen* im Appenzellerland. Der Kontext des ländlichen Raums ist sowohl in der Planung wie in der Umsetzung von zentraler Bedeutung.

Durch das Zusammenbringen von Frauen*, welche bereits stark in die Gemeinde eingebunden sind und Frauen*, welche schlechter eingebunden sind, werden Vorurteile abgebaut und versteckte Potenziale entdeckt. Das Frauen-K soll den Frauen direkt zugutekommen, in dem sie von den Verbindungen, Vielfalt und Zusammenarbeit im Gemeinwesen profitieren.

Das Frauen-K möchte nicht nur eine spezifische Zielgruppe ansprechen, sondern sowohl geflüchtete Frauen*, wie auch Frauen*, die aus einem deutschsprachigen Land neu zugezogen sind. Frauen* mit Kleinkindern ebenso wie Frauen*, die sich in der Pensionierung oder einem anderen Lebensabschnitt befinden.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Als erstes wurde ein Frauen-Kaffee in Trogen initiiert, in den Räumlichkeiten des Kinderdorfs Pestalozzi. Jeweils an einem Nachmittag im Monat wird ins Frauen-Kaffee eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Eine Koordinatorin kümmert sich um die Kommunikation und ist im Frauen-Kaffee vermittelnd und moderierend tätig.

Für die Kinder der teilnehmenden Mütter wird eine Kinderbetreuung angeboten. Mitarbeiter*innen des Kinderdorfs Pestalozzi gestalten die zwei Stunden mit den Kindern. Eine ideale Möglichkeit für die Kinder, mit anderen zu spielen und Freundschaften zu schliessen.

Die Beteiligungsmöglichkeiten im Frauen-K sind vielfältig. Im monatlichen Frauen-Kaffee geniessen die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, sich kennenzulernen und Zeit füreinander zu haben. Der persönliche Rahmen ermöglicht auch Herausforderungen und belastende Probleme ansprechen zu können. Die Frauen unterstützen sich gegenseitig, indem sie sich in den Gesprächen kollegial beraten, mitdenken und auch ausserhalb des Frauen-Kaffees immer mehr Kontakte zueinander pflegen. Das Frauen-Kaffee schafft ein neues Netzwerk, welches sich nach Möglichkeiten hilft und stärkt.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Das grosse Interesse und der freudige Start mit einem Fest zum Weltfrauentag, war sehr besonders. Das Interesse hält an und motiviert die Frauen*, den 20-minütigen Fussweg ins Frauen-Kaffee im Kinderdorf auf sich zu nehmen. Es ist eindrücklich zu erleben, wie das Kennenlernen von Frauen* verschiedenen Alters und Hintergründen im ländlichen Raum initiiert werden kann und durch das zunehmende persönliche Engagement füreinander eine Caring Community wächst.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Frauen*, die sich vorher nicht gekannt haben, lernen sich kennen und reden miteinander. Persönliche Themen und Herausforderungen werden angesprochen, Ressourcen vernetzt. Die personellen und finanziellen Ressourcen sind bisher sehr begrenzt, was sich leider auch auf die Weiterentwicklung der Caring Community auswirkt.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

- Frauen* verschiedener Generationen, mit und ohne Migrationsgeschichte
- Die Kinder der teilnehmenden Frauen*

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

- Kommunikation und Einladung über verschiedene Kanäle: Lokale Medien und Gemeindeblatt, Dorf-Chats, Projekt-Chat, persönliche Ansprache per Telefon und auf der Strasse, Flyer wenn möglich über die Schule verteilen.
- Kräfte bündeln: Netzwerk auch auf fachlicher Ebene initiieren und Kooperationen schaffen

Was sind die nächsten Schritte?

Aktuell sind Finanzierungsanträge in Arbeit, um die Weiterentwicklung des Frauen-K und die Koordination des Frauen-K zu sichern.

Kontaktperson

Lukrecija Kranz

Region

Ostschweiz

Themen

Physische und psychische Gesundheit, Unterstützung im Alltag, Voneinander lernen, Zusammenleben, Nachbarschaft

Organisation / Trägerschaft

Stiftung Kinderdorf Pestalozzi


www.pestalozzi.ch

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