SauveQuiFruit
Der Verein SauveQuiFruit besteht aus ehrenamtlichen Personen, die kostenlos die Früchte von Obstbäumen und -sträuchern ernten, welche in der Agglomeration Freiburg nicht oder nur in geringem Mass geerntet werden. Die Ernte wird zu gleichen Anteilen zwischen den Eigentümern, den freiwilligen Erntehelfern und Wohltätigkeitsorganisationen aufgeteilt. Durch die Ernte von Früchten, die ansonsten vor Ort verrotten würden, soll ein Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung geleistet werden. Ein Drittel der Ernte wird kostenlos an interessierte Wohltätigkeitsorganisationen abgegeben.
Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?
Im 2022 gegründeten Verein sind 20 Freiwillige tätig. Wir können bereits auf ein paar schöne Ernten in der Agglomeration Freiburg von verwahrlosten Bäumen oder Bäumen auf öffentlichem Grund zurückblicken, wofür wir vorab die nötigen Genehmigungen eingeholt haben. Unser Ziel ist es, bekannter zu werden, um die Zahl und Vielfalt unserer Ernten sowie unserer Freiwilligen zu erhöhen. Im April und Mai 2023 wurden deshalb Flyer verteilt und verschiedene Artikel in Lokalzeitungen veröffentlicht. Fünf Wohltätigkeitsorganisationen erhielten bereits kostenlos einen Teil der Ernten.
Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?
Der Verein ist direkt und indirekt das Bindeglied zwischen Baumbesitzer*innen, Freiwilligen und Begünstigten lokaler Wohltätigkeitsorganisationen. Baumbesitzer*innen, die das Obst ihrer Bäume oder Sträucher von unseren Freiwilligen ernten lassen wollen, kontaktieren uns einige Zeit vor der Reife über sauvequifruit@gmail.com. Wir organisieren dann kostenlos die Ernte sowie die Abgabe an interessierte Wohltätigkeitsorganisationen. Die freiwilligen Erntehelfer*innen bekommen von SauveQuiFruit am Ende des Tages einen Teil der Ernte als Vergütung.
Wer an einer ehrenamtlichen Mitarbeit interessiert ist, schreibt ganz einfach an sauvequifruit@gmail.com und unterschreibt die Charta, die unter anderem festlegt, dass die Freiwilligen über eine Haftpflicht- und Unfallversicherung verfügen.
Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?
In unserer Gemeinschaft sind Freiwillige zwischen 20 und 70 Jahren tätig; die Ernten bieten ihnen die Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen, sich auszutauschen und Obstsorten zu entdecken, die man im Supermarkt nicht finden würde. Auch die Dankbarkeit der Wohltätigkeitsorganisationen ist schön. Die allgemeine Begeisterung, wenn man vom Verein und seinen Grundsätzen spricht, spornt uns an. Einige grosszügige Spender*innen haben es uns ermöglicht, die nötige Grundausrüstung zu kaufen (Leiter, Kisten, Obstpflücker usw.) und sogar einen vorübergehenden, sicheren Lagerplatz dafür zu finden.
Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?
Die Caring Community im engeren Sinne ist die Gemeinschaft der Freiwilligen. Am schönsten ist die Begeisterung während der Ernten. Im weiteren Sinne umfasst die Gemeinschaft Spender*innen, Baumbesitzer*innen, Freiwillige und Wohltätigkeitsorganisationen. Das harmonische Zusammenwirken dieser Parteien bestärkt uns in der Richtigkeit unserer ökologischen und sozialen Ziele.
Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?
Die Baumbesitzer*innen freuen sich, dass ihre Früchte nicht alle oder zum Teil am Boden verfaulen.
Die Freiwilligen freuen sich, an ehrenwerten Zielen mitzuwirken, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken und mit der Natur in Kontakt zu kommen.
Die Wohltätigkeitsorganisationen erhalten Sachmittel, die sie direkt für ihre begünstigten Bevölkerungsgruppen einsetzen können.
Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?
- Ein ehrenwertes Ziel haben, das vielen ein Anliegen ist.
- Mit bescheidenen Mitteln beginnen, um die Idee auszuprobieren.
- Auf den ersten Erfolgen aufbauen, um zu wachsen.
Was sind die nächsten Schritte?
Die Ernten sind 2023 insofern vielversprechend, als sich die Zahl der Baumbesitzer*innen, die an unserem Angebot interessiert sind, dieses Frühjahr verdoppelt hat. Dank der Finanzierung durch die Migros konnten wir zusätzliches Material (Planen, Stange) erwerben, das uns die Arbeit erleichtern wird. Wir müssen unsere Gemeinschaft an Freiwilligen deshalb vermutlich ausbauen.
Über unsere Facebook-Seite Bienvenue Chez Sauvequifruit können Sie unseren Aktivitäten folgen und uns helfen, bekannter zu werden.
Kontaktperson
Nathalie Floras
Region
Romandie
Themen
Zusammenleben, Nachbarschaft, Umwelt, Ökologie
Organisation / Trägerschaft
SauveQuiFruit
www.facebook.com