Unterstützung im Alter: neues Arbeitspapier von Gesundheitsförderung Schweiz

31.05.2022

Vielen Menschen fällt es schwer, andere um Unterstützung zu bitten. Gesundheitsförderung Schweiz hat untersucht, wie ältere Menschen und betreuende Angehörige ermutigt werden können, sich rechtzeitig Hilfe zu holen.

Claudia Kessler von Public Health Services hat im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz untersucht, wo die Herausforderungen für betreuende Angehörige liegen. Ihre Erkenntnisse fasst sie im Arbeitspapier (Download) zusammen: 

  • Viele Menschen haben Mühe, um Unterstützung zu bitten. Denn das löst starke Emotionen und oft auch Scham oder Angst aus.
  • Auch Unterstützung zu geben fällt vielen nicht einfach. Es lohnt sich, das eigene Verhalten zu analysieren und persönliche Strategien zu Verhaltensänderungen zu entwickeln. 
  • Unterstützung geben und annehmen ist keine ökonomische Transaktion, sondern Beziehungsarbeit. Es gilt: Keine Ratschläge erteilen, sondern das Gespräch auf Augenhöhe führen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
  • Es braucht niederschwellige Zugänge zu Angeboten, erschwingliche Kosten, angepasste Öffnungszeiten und Flexibilität.
  • «Rechtzeitig um Hilfe fragen können» soll nicht als Schwäche ausgelegt, sondern als Zeichen von Stärke, Klugheit und Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Grenzen verstanden werden. 
  • Unterstützung zu geben gibt vielen älteren Menschen einen Sinn. Zudem fördern die Annahme und das Geben von Unterstützung auch Begegnungen und die soziale Teilhabe im Alter.
  • Die Akteur*innen der Gesundheitsförderung sollen immer wieder neu auf Angebote hinweisen und Betroffene untereinander vernetzen. Es braucht Partner aus der Zivilgesellschaft.