Reger Austausch beim dritten Community-Stammtisch

03.10.2023

Neun Personen aus Caring Communities, Institutionen und Gemeinden haben sich am 2. Oktober 2023 zu unserem dritten einstündigen Online-Stammtisch zusammengefunden. Gastgeberin war Sandra Herren, HF Gemeindeanimation Luzern und Mitglied der Spurgruppe des Netzwerks Caring Communities. Sie stellte das Thema «Professionelle der Gemeinwesenarbeit als Kooperationspartner:innen für Gemeinden & Caring Communities – wie gelingt die Zusammenarbeit?» zur Diskussion.

Inspirierender Austausch
Die Stammtisch-Runde beleuchtete in einer anregenden Diskussion viele Fragen, die sich in der Zusammenarbeit zwischen Gemeinwesenarbeit, Gemeinden und Caring Communities stellen:

  • Wie arbeiten Freiwillige und Professionelle gut zusammen? Wie behaltet man Freiwillige bei Laune?
  • Wie schafft man eine Community, resp. wie unterstützt man den Prozess, dass Community entstehen kann?
  • Wie werden aus Besuchenden Beteiligte, aus Konsumierenden Produzierende?
  • Welche Strukturen sind nötig, damit sich Caring Communities in Zusammenarbeit mit der Gemeinde konstruktiv entwickeln können?
  • Wie bringt man Verwaltungslogik mit Freiwilligenlogik zusammen?
  • Wie kann man die Kraft von informellen Gruppen nutzen? 

Die Teilnehmenden brachten ihre eigenen Erfahrungen und Beispiele ein, wie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur*innen gelingen kann:

  • Gemeinden sind ein zentraler Punkt, um die Bewegung von Caring Communities aufzunehmen. Es ist wichtig, Räume in den Gemeinden und Quartieren zu schaffen. Aus der Begegnung entsteht die Community.
  • Die Gemeinde kann die Tür öffnen, wichtig ist, mit welcher Qualität sie dies tut. Jemand muss über die Werte wachen, wie der Raum bespielt wird (Partizipation, Offenheit etc.).
  • Lokale Partner sind wichtig, wenn man in einer Gemeinde eine Caring Community aufbauen will (z.B. Spitexorganisationen, Vereine als Türöffner:innen).
  • Es braucht eine Stelle, die Freiwillige koordiniert. Koordinationsstellen bei Gemeinden oder Organisationen nehmen die Funktion eines Scharniers ein, sie intervenieren so wenig wie möglich.
  • Drehscheiben bei den Gemeinden zur Koordination von zivilgesellschaftlichem Engagement können hilfreich sein (Gemeindeanimation, Dienstabteilung Soziokultur bei der Gemeinde (Bsp. Wädenswil), Drehscheiben (Bsp. Stadt Zürich). Der Erfolg solcher Anlaufstellen hängt stark von den zuständigen Personen und vom Zeithorizont ab. Es braucht Zeit, dass sich eine Sorgekultur entwickeln kann. 
  • Freiwillige dürfen nicht instrumentalisiert werden. Man sollte die Gemeinschaft ins Zentrum setzen, also nicht in erster Linie ein Engagement für die Gemeinde oder eine Organisation, sondern ein Engagement für die Gemeinschaft.
  • Auch die Möglichkeiten des Engagements müssen flexibel sein, damit die Freiwilligen nicht wegfallen, wenn es plötzlich eine Lebensveränderung gibt. Wichtig ist zu überlegen, wie wir neue Möglichkeiten von Beteiligungsformen schaffen, die eine Partizipation zulassen und wie Aufgaben projektbezogen gedacht werden können.
  • Caring Community sollte nicht einfach mit vielen freiwillig Beteiligten gleichgesetzt werden.

Wir suchen weitere Gastgeber:innen für einen Stammtisch
Der Stammtisch ist ein neues Format im Netzwerk Caring Communities, das in regelmässigen Abständen stattfinden soll. Haben Sie ein Thema, das Sie mit anderen Personen diskutieren möchten? Dann melden Sie sich bei Fanni Dahinden. Wir unterstützen Sie dabei, stellen die Technik sicher und bewerben den Stammtisch. Sie sind Gastgeber:in, alleine, zu zwei oder zu dritt, Sie wählen ein Thema und auch Termin und Zeit. Und vielleicht überlegen Sie sich eine Einstiegsfrage. Die Erfahrung zeigt, dass an einem Stammtisch immer schnell eine Diskussion in Gang kommt.
 
Wir freuen uns auf viele Stammtische, vielfältige Themen und gute Diskussionen.