Matthias Radtke war von Modellen wie dem holländischen Buurtzoorg schon immer begeistert. Er hat deshalb ein solches für die Gemeinde Reichenburg SZ initiiert («Richäburg füränand»).
Richäburg füränand funktioniert so: Eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle verknüpft Angebote («Die Anbieter sollen ihr Gärtlidenken überwinden») und bietet massgeschneiderte Versorgungslösungen. Benötigt jemand Unterstützung oder Betreuung, kommen zuerst die Familie und das Umfeld zum Einsatz, erst später stösst die professionelle Pflege dazu. Radtke sagt, das sei praktisch wie früher in der DDR, wo er aufgewachsen sei. Er verrät dem Curaviva-Magazin: «Meine Grossmutter wohnte schon vor 30 Jahren in einem Senioren-Wohnkomplex, zu dem unter anderem auch ein Alterswohnheim mit Spitex gehörte und Spital, Hausärzte und Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe erreichbar waren, also eine Art integriertes Versorgungszentrum.»
Wie können Schweizer Gemeinden und Städte sich auf die Zukunft vorbereiten und die integrierte Versorgung sicherstellen? Lesen Sie den Artikel von Matthias Radtke im Curaviva-Magazin (ab Seite 19).
Zur Person
Matthias Radtke engagiert sich seit Beginn in der Spurgruppe des Netzwerks Caring Communities. Als ehemaliger Geschäftsleiter des Alterszentrums Zur Rose Reichenburg initiierte er «Richäburg füränand» in Reichenburg SZ. Seit September 2020 ist er Projektleiter Alter bei der Gemeinde Stäfa.