Am Quartierentwicklungsstammtisch Leutschenbach spriessen Ideen

Im Zürcher Leutschenbachquartier fehlt ein lebendiger öffentlicher Sozialraum, um sich zu treffen. Das will der Quartierentwicklungsstammtisch ändern: Die Bevölkerung überlegt gemeinsam, wo Angebote, bauliche Möglichkeiten oder Kooperationen Chancen eröffnen könnten. Die Ideen werden dann an die Fachstellen herangetragen.

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Am 28.11.21 wurde mit 61% der kommunale Richtplan von Zürich angenommen. Das Gebiet Leutschenbach wird darin als neues urbanes Nebenzentrum definiert. Während die quantitativen Verdichtungsziffern klar sind, sind wenig sozialräumliche Vorstellungen für den auch heute noch wenig belebten neuen Stadtteil vorhanden; dies wurde von den Quartierorganisationen an verschiedenen Veranstaltungen bedauert. In sechs Quartierentwicklungsstammtischen wollen darum die IG Grubenacker, der Quartierverein Seebach und die Wunderkammer mit der Nachbarschaft den Sozialraum partizipativ andenken. Partiell soll auch die Stadt Zürich (Amt für Städtebau, Stadtentwicklungskommission, Amt für Hochbauten) in den Prozess eingebunden werden und schlussendlich von den Resultaten profitieren können.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Die Bewohner:innen selber bedauern das fehlende Leben und die wenigen Angebote im Quartier. Auch der kommunale Richtplan bietet ausser noch mehr Dichte keine Strategien oder Vorschläge zur Entwicklung eines lebendigen öffentlichen Sozialraumes; Freiräume sind als Grünräume oder Strassen eingezeichnet, wer diese bevölkern soll und weswegen bleibt unbekannt. Die Architektur und Planung bleiben auf das jeweilige Areal beschränkt, Zusammenhänge fehlen.
Diese Lücke möchten die Quartierentwicklungsstammtische füllen: Die wachsende Bevölkerung von Leutschenbach soll zusammen überlegen können, wo welche Angebote, baulichen Möglichkeiten oder Zusammenarbeiten Chancen für einen funktionierenden Sozialraum begründen würden. Gemeinsam sollen sie in unterschiedlichen Räumen und Formaten ihre Nachbarschaft neu denken und planen, zusammen brainstormen und zeichnen und damit ein Bild der Nachbarschaft entwerfen, das zur Identität werden könnte. Gemeinsamkeiten können neue Partnerschaften begründen, Häuser und Räume zueinander finden, die sonst getrennt geblieben wären. Menschen sich begegnen, die vielleicht gemeinsam ein Projekt beginnen möchten. Strukturen und Kommunikationskanäle aufgebaut werden, die den Prozess auch künftig weiterführen können.
Die Workshops und v.a. die Resultate daraus sollen an die Stadt (Amt für Hochbauten / Städtebau, Stadtentwicklung Zürich) herangetragen werden, um Wissen abzuholen, Vorschläge zu unterbreiten und Möglichkeiten abzuschätzen. Dabei kann auch auf den Ergebnissen aus früheren Workshops aufgebaut werden. Durch die Diskussion in der Nachbarschaft kann ein repräsentatives Stimmungsbild aus dem Quartier sowie konkrete Pläne geboten werden. Die Pläne und Vorschläge können auch an Eigentümer, Entwickler, Planer oder Gewerbetreibende weitergegeben werden.

Kontaktperson

Vesna Tomse

Region

Zürich und Zentralschweiz

Themen

Voneinander lernen, Zusammenleben, Nachbarschaft

Organisation / Trägerschaft

QV Seebach, IG Grubenacker, Wunderkammer Glattpark


quartierstammtische.ch

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