Der ORT – gegenseitige Inspiration und Unterstützung

Der ORT wurde 2020 gegründet, mit dem Ziel faire, ökologische und soziale Projekte zu vernetzen. Um sich zu vernetzen ist es essenziel, sich physisch treffen zu können – der ORT bietet den Raum dazu. Die Menschen, die den ORT nutzen, kennen sich und unterstützen sich gegenseitig, z.B. durch Ideen, Knowhow, das Ausleihen von Material etc. Durch den Austausch wird ermöglicht Synergien zu erkennen, gemeinsame Ideen zu entwickeln, Gemeinschafts- und Selbstwirksamkeitsgefühle zu erleben. Im ORT entsteht eine Community, welche die einzelnen Menschen hinter den Projekten stärkt und sich gegenseitig in ihrem Engagement beflügelt zum gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen.

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Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Die Weiterentwicklung zum «Der ORT 2.0» umfasst die zwei Hauptaspekte Neuauftritt Kommunikation und Community Building. Durch den Neuauftritt sollen mehr Menschen in den ORT eingeladen und die Zielgruppe erweitert werden. Die Aktivitäten im Bereich Community Building stärken das Gemeinschaftsgefühl. Durch den Neuauftritt soll die Wirkung des ORTes als Brücke zwischen Projekten, Kulturen sowie Sprachen und die Ausstrahlung auf die Region erhöht werden.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Gegenseitige Unterstützung entsteht durch sich Begegnen und Kennenlernen. Menschen, die sich kennen, sind oft bereit sich gegenseitig zu unterstützen, z.B. durch Ideen, Knowhow, das Ausleihen von Material etc. Die gegenseitige Unterstützung entsteht zwischen den Menschen selbst oder wird durch Beratung und Vernetzung der Geschäftsleitung angeregt. Neben der kontinuierlich möglichen Unterstützung gibt es auch konkrete Gefässe, zur Anregung von Austausch und Unterstützung. Z.B. bietet das monatlich stattfindende «Fyrabe-Bier» eine Gelegenheit sich kennen zu lernen und zu vernetzen. Der Transitiontisch - Table de Transition ermöglicht von eigenen Projekten zu erzählen und anderen zuzuhören. Der ORT steht allen Menschen offen hineinzukommen, sich zu vernetzen, eigene Ideen oder Projekte umzusetzen und sich inspirieren zu lassen.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Besonders Freude bereiten positive Rückmeldungen aus der Community. So zeigt z.B. die im Mai 2024 durchgeführte Umfrage bei den Nutzenden des ORTes eine grundsätzliche Zufriedenheit mit dem Projekt, besonders geschätzt wird die Interaktion, Kommunikation und Vernetzung. Viele Menschen beschreiben, dass sie aus dem ORT positive Energie und Ideen mitnehmen können, die sie in ihrem Engagement für faire, ökologische und soziale Projekte massgeblich unterstützt und sie gerne auch neue Menschen in den ORT einladen. Diese Rückmeldungen erfreuen uns als Trägerschaft des ORTes und zeigen, dass sich unser Engagement für unsere Caring Community lohnt.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Seit es den ORT gibt, existiert in Biel ein physischer Raum, um sich zu treffen. Gemäss Rückmeldungen aus der Community, hat dies viel bewirkt im Zusammenleben. Viele Menschen haben sich im ORT kennengelernt und gegenseitig von ihren Projekten erfahren. So hat der ORT zu einem kollektiven Bewusstsein des gemeinsamen Engagements für den Wandel in Richtung Nachhaltigkeit beigetragen. Der ORT stärkt die einzelnen Menschen und das Vertrauen Positives bewirken zu können. Die Plattform des ORTes ermöglichte diverse Projekte anzustossen und umzusetzen. Seit seiner Gründung vor vier Jahren hat Der ORT an der Marktgasse 34 unzählige Veranstaltungen, Gesprächsrunden und Ausstellungen zu gesellschaftlichen, nachhaltigen und integrierenden Themen beherbergt und initiiert. Der ORT wirkt als Brücke zwischen Projekten, Kulturen sowie den beiden Sprachen und fördert Kooperationen und die Nutzung von Synergien in der Region Biel.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Der ORT richtet sich an bereits engagierte Menschen (mit fairen, ökologischen und sozialen Projekten), wie auch an Menschen auf Inspirationssuche und auch Menschen, die spontan vorbeikommen. Durch die diversen Aktivitäten des Neuauftrittes ORT 2.0 konnten neue Menschen in den ORT eingeladen und die Zielgruppe erweitert werden. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch Community Buildings-Anlässe gepflegt. Der ORT stärkt einzelne Menschen, die Umsetzung ihrer Projekte, wie auch das Netzwerk in Biel und Umgebung. Die Plattform des ORTes ermöglicht die Umsetzung diverser Projekte, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Eine schöne Erkenntnis ist, dass es sich lohnt, einfach mal zu starten, um von der Energie des Momentums zu profitieren. Viele Menschen sind motiviert, bei einer Caring Community mitzumachen. Längerfristig ist es sinnvoll eine nachhaltige Finanzierung anzustreben, z.B. durch einen Leistungsvertrag mit der öffentlichen Hand. In Bezug auf die durchgeführten Aktivitäten des Neuauftrittes hat sich gezeigt, dass Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Community Building sehr gewinnbringend sind und es sich lohnt darin zu investieren.

Was sind die nächsten Schritte?

Obwohl sich der ORT als geschätzten Treff- und Angelpunkt etabliert hat und auch die Einnahmen kontinuierlich gesteigert werden konnten, sind die steigenden Betriebskosten an der Marktgasse 34, insbesondere die Mieterhöhung nach einem Eigentümerwechsel der Liegenschaft, nicht mehr tragbar. Zusammen mit dem vor zwei Jahren gegründeten Verein Der ORT suchte die Geschäftsleitung in den vergangenen Monaten intensiv nach einer neuen Lokalität und Lösungen, z.B. einer Zwischennutzung städtischer Liegenschaften, jedoch ohne Erfolg. Der ORT wird daher Ende September 2024 seine Türen an der Marktgasse 34 schliessen müssen. Das Netzwerk, welches in den vergangenen 50 Monaten aufgebaut wurde, wird jedoch bestehen bleiben und sich weiterhin stärkend auswirken. Der Verein Der ORT bleibt im Hintergrund aktiv und prüft, ob im nächsten Jahr ein Neuanfang möglich ist. Dabei stützt er sich auf die Rückmeldungen einer Umfrage in der Community im Mai 2024. Es darf mit Wehmut, aber auch Stolz auf das Erreichte zurück- und nach vorne geblickt werden.