Der St.Galler Verein Latzhose fördert die Inklusion an kulturellen Veranstaltungen

Der St.Galler Verein Latzhose sorgt dafür, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Er schafft niederschwellige Zugänge zum gesellschaftlichen Leben, zum Beispiel über Konzerte im Stadtzentrum, Spieleabende oder Treffen im Kino. Alle dürfen das Programm mitgestalten. Die Menschen knüpfen so neue Kontakte, packen etwas zusammen an und unterstützen sich gegenseitig im Alltag. 

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Unser Verein wurde im Jahr 2018 mit dem Ziel gegründet, gesellschaftliche Inklusionsprozesse zu fördern. Im Fokus stehen kulturelle Veranstaltungen, Netzwerkarbeit sowie Förderung von partizipativen Prozessen. Die Gründungsmitglieder:innen arbeiten neben dem Vereinsleben hauptsächlich im sozialen Bereich.

Unser Ziel ist es, Zugänge zu schaffen, die es ermöglichen, soziale Ausschliessungen von Menschen in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.

Durch kulturelle Veranstaltungen im Zentrum der Stadt St. Gallen, welche viele Menschen ansprechen sollten, versuchen wir niederschwellige Begegnungen zu schaffen.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Besucher:innen der Veranstaltungen haben die Möglichkeit, sich bei den Veranstaltungen einzubringen und mitzugestalten. Des Weiteren wird durch unsere Netzwerkarbeit mit anderen sozialen Institutionen die Partizipation von Menschen mit Unterstützungsbedarf gefördert. Über die Homepage sowie den Social-Media-Kanälen kann der Verein kontaktiert werden. Zudem bieten wir innerhalb von unserer Vereinsarbeit Menschen mit erschwerten Zugang einen Raum für Mitgestaltung und Partizipation.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Der Verein konnte intern verschiedene Arbeitsgruppen stärken und eigenständiger gestalten, sodass wir viele Aufgaben auf mehrere mitwirkende Personen verteilen durften. So konnten wir die Veranstaltungsreihen schon frühzeitig planen und bewerben. Zudem kam ein zusätzliches Open Air dazu, welches wir im September durchführen können. Unser Netzwerk konnten wir des Weiteren stärken und erweitern.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Durch die vielen Ressourcen, welche die Vereinsmitglieder*innen mitbrachten konnten wir unser Angebot frühzeitig planen und so effektiver bewerben. So erreichten wir mehr Personen, welche an den Veranstaltungen teilnahmen. Unsere Veranstaltungsreihe bietet Raum für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und es entstehen spannende Begegnungen und soziale Kontakte. Die Rückmeldungen waren positiv und wir konnten unser Netzwerk bzw. Reichweite vergrössern und so mehr Menschen im Raum St. Gallen erreichen, welche wiederum unsere Veranstaltungen belebten und mitgestalteten.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Profitiert haben in erster Stelle die Gäste, welche die Veranstaltungen besuchten. Des Weiteren durften auch regionale Künstler*innen an den Veranstaltungen teilnehmen.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Etwas zu planen und gut vorzubereiten ist wichtig, jedoch nicht alles. Es braucht viele Personen, welche gerne Zeit investieren, um das Projekt mitzugestalten und weiterzuentwickeln. Es braucht Mut, Projekte anzugehen aber auch Geduld und Energie, diese auch weiter zu verfolgen. Wenn nicht alles gleich aufs erste Mal funktioniert, sollte man es als Erfahrungswert bertrachten und dies für die Zukunft mitnehmen.

Was sind die nächsten Schritte?

Unsere nächsten Schritte sind die Durchführung der Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte, das zweite Open Air im September, das Weiterentwickeln unseres Netzwerkes, weitere Kooperationen mit anderen Veranstaltungsorten, sowie das Planen der ersten Jahreshälfte im 2023. Des Weiteren sind wir auf der Suche nach Räumlichkeiten, welche zu uns als Verein passen würde, welche wir fix anmieten könnten, um noch mehr inklusive Kultur anbieten zu können. Weiter verfolgen wir das Ziel unser Angebot auch in Form von einer mobilen Bar zu vergrössern.