«Haus pour Bienne» bietet in Biel einen Treffpunkt auf Augenhöhe

Das «Haus pour Bienne» ist ein Treffpunkt im Herzen Biels. Hier tauschen sich Menschen aus, vernetzen und engagieren sich. Das neu eröffnete Haus ist ein Ort, an dem sich alle Menschen willkommen fühlen, begegnen und voneinander lernen können – auf Augenhöhe und ohne Konsumzwang.

PreviousNext

Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Biel als Stadt mit zahlreichen Menschen, mit wenig finanzielle Ressourcen oder mit einer Migrationsgeschichte braucht Orte der gesellschaftlichen Teilhabe. Genau hier setzen wir mit unserem Projekt an: Unser Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe in der Region Biel, insbesondere für Personen mit geringem Einkommen sowie Menschen mit Migrationshintergrund zugänglich zu machen und zu fördern, mit gleichzeitiger Stärkung des gesellschaftlichen ehrenamtlichen Engagements.
Obwohl wir uns grundsätzlich an Menschen richten, die eher an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden, steht das Haus pour Bienne allen offen und soll auch den Austausch an sich fördern!

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Beteiligen können sich alle Personen, indem sie eines der vielfältigen Angebote durchführen. Wir unterscheiden zwischen Kursen, Unterstützungsangeboten, Freizeitangeboten und Events. Jede Person hat gewisse Skills, Wissen oder Kompetenzen, die lohnenswert sind, mit anderen zu teilen. Und hierfür bieten wir Raum!

Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich für eine Tagesverantwortung für die Nutzung des offenen Hauses einzuschreiben – also denjenigen Zeitfenstern, in welchem die Räumlichkeiten des Haus pour Bienne frei genutzt werden können. Beispielsweise zum Kaffeetrinken, Pingpong Spielen, Kochen und Arbeiten.

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Besonders Freude an der Weiterentwicklung unserer Caring Community hat der Zulauf an Freiwilligen gemacht nach der Covid-Zeit. Mit diesen haben auch die Anzahl der Angebote stark zugenommen und es besteht eine unglaubliche Vielzahl an Kursen und Unterstützungsangeboten im Haus pour Bienne. Von eher klassischen Deutsch und Französisch Kursen bis hin zu juristischer Beratung und der Unterstützung von Sans-Papiers durch die Beratungsstelle für Sans-Papiers.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Das Haus pour Bienne bietet für eine Vielzahl an Menschen ein Ort, in welchem sie sich willkommen fühlen. Ein Ort, an dem sie kostenlos Bildungsangebote in Anspruch nehmen können und auch am kulturellen Leben teilhaben können. Gleichzeitig ist es ein Ort des Engagements, der viele Möglichkeiten bietet, selber etwas an die Gesellschaft zurückzugeben.
All dies wirkt sich positiv aufs Zusammenleben aus – weil man aktiver Teil der Gesellschaft ist und auch aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Von unserer Caring Community profitiert die Gesamtbevölkerung der Stadt Biel sowie deren Umgebung. Aber unsere Hauptzielgruppen sind Menschen mit wenig finanziellen Mitteln und mit Migrationsgeschichten.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Jede Person kann einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend gegeben sind. Daher schafft solche Rahmenbedingungen und nutzt die Potenziale eurer Mitstreiter:innen.

Was sind die nächsten Schritte?

Das Haus pour Bienne soll auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben. Hierfür sind die nächsten Schritte, die Angebote weiter auszubauen, die Kommunikation zu vereinheitlichen und zu professionalisieren, die Projektfinanzierung längerfristig zu sichern und mögliche (räumliche) Anschlusslösungen für die derzeitige Zwischennutzung zu finden.