Seneca Projekt – eine Caring Community rund um Pflegebedürftige

Das Projekt Seneca bezieht das informelle Netzwerk der Klient:innen (Angehörige, Freiwillige, etc.) und das formelle Netzwerk (ambulantes Netzwerk, Gemeinden, Ärzte, etc.) systematisch mit ein. Es fördert deren Zusammenarbeit rund um die pflegebedürftige Person und ermöglicht sozialen Zusammenhalt zwischen den Akteuren. Die daraus entstehende Caring Community soll mit einem Pilotversuch in Bern weiter gestärkt werden. Beim Erstgespräch und der Bedarfsabklärung werden nicht nur die Pflegeprobleme der Klient:innen abgeklärt, sondern auch die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen (bei Klient:in und informellem Netzwerk). Es gibt verschiedene Verweilorte, wo sich Klient:innen einbringen können, z.B. eine Cafe-Bar und drei Bauernhöfe.



Wie ist die Ausgangssituation und was sind die Ziele Ihrer Caring Community?

Das Projekt Seneca will dem Qualitätsabfall bei der ambulanten Betreuung entgegenwirken, zusammen mit hoch-qualifizierten, erfahrenen Pflegefachpersonen sowie dem Pflegepionier Buurtzorg in den Niederlanden:

  1. Wirkungsorientierte Pflege durch den Einbezug des Umfelds der Klient:innen («Community Care»): Hochqualifizierte, erfahrene Pflegefachpersonen beziehen als Bezugspersonen die Angehörigen und das weitere Netzwerk der Klient:innen wie Freiwillige systematisch und zielorientiert in die pflegerische Betreuung mit ein.
  2. Ein attraktives Arbeitsmodell für Pflegefachkräfte: Pflegefachkräfte arbeiten selbstorganisiert und dennoch angestellt. Sie organisieren ihren Arbeitsalltag und ihr Arbeitsumfeld eigenverantwortlich.
  3. Digitale Vereinfachung: Die Seneca-App ermöglicht es Pflegefachpersonen, wirkungsorientiert und eigenverantwortlich zu arbeiten.
  4. Persönliche Dienstleistungen: Das Backoffice entlastet und unterstützt die Pflegefachpersonen, damit sich diese auf ihre Passion – das Pflegen – konzentrieren können.

Wie funktioniert die «gegenseitige Unterstützung» in Ihrer Caring Community? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Durch den systematischen Einbezug des informellen Netzwerks der Klient:innen (Angehörige, Freiwillige, etc.) gleich wie auch des formellen Netzwerks (ambulantes Netzwerk, Gemeinden, Ärzte, etc.) fördert das Seneca Modell deren Zusammenarbeit rund um die pflegebedürftige Person – und ermöglicht sozialen Zusammenhalt zwischen den verschiedenen, nun zusammenarbeitenden, Akteuren.

Beim Erstgespräch und der Bedarfsabklärung werden nicht nur die Pflegeproble-me der Klient:innen durch die Pflegefachperson systematisch abgeklärt, sondern auch die die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen: Sowohl der Klient:in als auch deren informellen Netzwerks:
- Sind Angehörigen da, die gewisse Aufgaben übernehmen können?
Nachbarn, Freunde?
- Wie können diese dazu beitragen, die Pflegeziele zu erreichen?
- Brauchen diese Support, Anleitung und Koordinationsleistung seitens der Pflegefachperson?
- Was funktioniert – was kann verbessert werden?

Was hat Ihnen beim Aufbau oder der Weiterentwicklung Ihrer Caring Community besondere Freude bereitet?

Der Austausch und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (Pflegefachpersonen, Angehörige, Vertreter von Angehörigenorganisationen, Krankenkassen, usw.). Und dabei vor allem auch der gemeinsame Wille, die aktuelle Situation zu verbessern.

Wie hat sich die Caring Community auf das Zusammenleben ausgewirkt?

Wir haben bislang noch keine systematischen Umfragen bezüglich der Wirkung unserer Community Care erhoben.

Wer hat von Ihrer Caring Community profitiert?

Pflegefachpersonen, Patientinnen, Angehörige, das weitere informelle und professionelle Umfeld der Patient:innen.

Welche Tipps geben Sie anderen, die eine Caring Community planen?

Der Einbezug der zentralen Akteure von Beginn weg ist aus meiner Sicht zentral.

Was sind die nächsten Schritte?

- Weitere Pflegefachpersonen für Seneca gewinnen. Sie koordinieren oder bauen die informellen und formellen Netzwerke rund um die Patientinnen auf.
- Systematische Messung (Umfragen, etc.) der Wirkung unserer Community Care erstellen.

Kontaktperson

Adalbert Koch

Region

Andere Region

Themen

Betreuung und Pflege, Physische und psychische Gesundheit, Unterstützung im Alltag, Integration, Inklusion und Chancengleichheit

Organisation / Trägerschaft

Seneca Projekt


www.seneca-projekt.ch

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